Experten wiederholen es immer wieder: Zu einer soliden und nachhaltigen Anlagestrategie gehört auch die Investition in Aktien. Je nach Sparziel, Alter und Lebenssituation sollte ein bestimmter Anteil des Vermögens in Aktienwerte selber oder in aktienbasierte Werte gesteckt werden. Während man sich mit der Investition in Aktien direkt an einem Unternehmen beteiligt und von dessen Wohl und Wehe profitiert, gibt es mit Fonds und ETFs auch Produkte, mit denen der Anleger automatisch in eine ganze Reihe von Unternehmen investiert und mit wenigen Transaktionen die notwendige breite Streuung erreichen kann. Neben Aktien und Fonds gibt es noch weitere an der Börse gehandelte Produkte, wie etwa Anleihen von Unternehmen und Staaten, sowie sogenannte Finanzderivate.
Egal für welche Produkte sich der Anleger in diesem Zusammenhang entscheidet, Grundvoraussetzung für den Kauf und den Besitz entsprechender Anlageobjekte ist ein eigenes Aktiendepot. Aktiendepots werden dabei sowohl von der eigenen Hausbank aber auch von sogenannten Direktbanken angeboten. Während Hausbanken auch in Bezug auf das Aktiendepot zumeist einen kompletten Filialservice nebst persönlicher Beratung anbieten, sind die Direktbanken ausschließlich im Internet präsent und überlassen die Verwaltung des Depots weitgehend dem Anleger. Doch natürlich ist nicht der eine Online Broker wie der andere. Die Anbieter unterschieden sich durchaus im Leistungsangebot sowie in Ihren Konditionen. Worauf es im Einzelnen ankommt und wie der Anleger den für sich besten Anbieter erkennt, möchten wir in den folgenden Abschnitten darstellen.
Außerdem finden Sie in Kürze hier unseren Vergleich, mit dem Sie ganz einfach Ihr neues Depot finden können.
Wie findet man den besten Broker?
Bei der Anlage des eigenen Vermögens können völlig unterschiedliche Motivationen und Ziele eine Rolle spielen. Dem einen geht es um die Altersvorsorge, der andere spart auf eine größere Anschaffungen, wie ein Auto oder die Immobilie und der nächste will einfach nur sicher stellen, dass sein Geld nicht nutzlos und unverzinst auf dem Girokonto oder dem Sparbuch herumliegt, dabei aber möglichst flexibel in Bezug auf weitere Ausgaben bleiben. Ein Ziel dürfte jedoch die meisten Anleger einen: Jeder möchte das für sich beste Angebot erhalten. So weit wie die Spannbreite an möglichen Anlagezielen ist, so schwierig ist auch die Frage zu beantworten, welcher Anbieter das beste Aktiendepot im Angebot hat. Dabei reicht es für die Auswahl des optimalen Depots noch nicht einmal aus, nur die eigenen Ziele zu kennen. Ebenso wichtig ist es, zu wissen, welcher Anlagetyp man selber eigentlich ist und wie viel Geld überhaupt investiert werden soll.
Anleger müssen aber längst kein Millionenvermögen mehr zur Verfügung haben, um an der Börse tätig zu werden. Es ist genauso möglich, mit kleineren Beträgen an den Start zu gehen. Darüber hinaus ist es selbstverständlich möglich, auch ohne jegliches Startkapital mit dem Vermögensaufbau über die Börse zu beginnen, etwa in dem monatlich ein bestimmter Betrag eingezahlt wird, der nicht größer sein muss als 50 Euro. Eine weitere Frage sollte lauten, in welchem Umfang man als Anleger bereit ist, sich mit Dingen der Finanzanlage zu beschäftigten und wie sattelfest man sich in diesem Bereich überhaupt fühlt. Erst wer sich über diese und auch noch weitere Fragen selber Klarheit verschafft hat, ist in der Lage, planvoll und systematisch daran zu gehen, einen passenden Partner für die Finanzanlage zu suchen und finden. Im Folgenden werden wir Schritt für Schritt erklären, welche Faktoren und Eigenschaften bei der Auswahl und dem Vergleich der Angebote aus Anlegersicht eine Rolle spielen sollten.
Was kann über ein Depot gehandelt werden?
Mit einem Aktiendepot können nicht nur Aktien gekauft, verwaltet und wieder verkauft werden. Das Spektrum möglicher Produkte, für die ein Depot benötigt wird, ist deutlich größer. Zunächst sind da die Produkte, die auf Aktienwerten basieren. Neben Investmentfonds sind das die sogenannten ETFs. Während ETFs grundsätzlich frei am Markt gehandelt werden und jederzeit zu aktuellen Kursen ge- und verkauft werden können, werden Fonds von den jeweiligen Anbietern zu festen Tagespreisen angeboten und auch wieder zurückgekauft. Viele Depotbetreiber kooperieren in diesem Zusammenhang mit Fondgesellschaften und bieten bestimmte Fonds mit reduzierten Ausgabeaufschlägen an. Insbesondere, wenn es sich bei einem Online Broker um eine Tochtergesellschaft einer großen und bekannten Bank handelt, werden die Fonds dieses Instituts zumeist mit entsprechenden Rabatten zum Kauf angeboten. Wer sich für den Kauf von Fonds interessiert, für den kann dies ein durchaus interessantes Auswahlkriterium sein.
Neben den aktienbasierten Produkten gibt es auch weitere Anlageformen, für die der Anleger ein eigenes Depot braucht. Hierzu gehören festverzinsliche Anleihen, die regelmäßig von Unternehmen und Staaten herausgegeben werden. Während Anleihen dem Depot eine gewisse Stabilität verleihen, da sie deutlich weniger zu Kursauschlägen neigen, gibt es mit den Finanzderivaten auch spekulative Produkte, die sich über ein Depot handeln lassen. Hierzu gehören neben Optionen und Zertifikaten auch die sogenannten Futures. Ohne auf die Funktionsweisen dieser Produkte im Einzelnen einzugehen, sollte der Anleger beachten, dass es hier zwischen Anbietern durchaus Unterschiede gibt, welche dieser Produkte über das Depot gehandelt werden können.
Der Anleger sollte sich zudem entscheiden, ob er sich in seiner Strategie nur auf deutsche Werte konzentrieren will, oder ob er auch ausländische Produkte in seine Anlagestrategie aufnehmen möchte. Auch hier gibt es zwischen den einzelnen Depotangeboten Unterschiede im Zugang zu internationalen Börsenplätzen. Genauso können nicht alle Anbieter den Zugang zum sogenannten außerbörslichen Handel bieten. Neben geringeren Gebühren und längeren Handelszeiten bietet der außerbörsliche Handel auch eine höhere Vielfalt an innovativen Finanzprodukten, die für das Trading über den regulären Märkt nicht zugelassen sind.
Auf welche Konditionen ist zu achten?
Wenn klar ist, welche Produkte letztendlich über das Depot gehandelt werden sollen, kann sich der Anleger die passenden Anbieter anschauen und die Konditionen vergleichen. Entscheidend sind dabei eigentlich nur zwei Arten von Kosten: Die Depotführungsgebühren und die Transaktionskosten, also die Gebühren für eine Order. Ein Blick auf die aktuellen Angebote zeigt schnell, dass die allermeisten Online Broker bzw. Direktbanken die Führung eines Depots kostenlos anbieten. Dies kann, muss aber nicht die beste Lösung sein. Es gibt durchaus Anbieter, die zwar eine Gebühr für die Führung des Depots verlangen, im Gegenzug aber sehr niedrige Ordergebühren anbieten. Gerade wer plant, sehr häufig Transaktion zu tätigen, kann mit so einem Modell durchaus günstiger fahren.
Daneben ist auch das Budget entscheidend, welches im Trading eingesetzt werden soll. Es gibt durchaus Broker, die auch auf kleinere Anlagebeträge ausgerichtet sind. Der Transaktionspreis berechnet sich aus einer anteilig erhobenen Gebühr auf das Transaktionsvolumen. Dabei gibt es in den meisten Fällen aber eine Mindestgebühr. Wenn abzusehen ist, dass eher mit kleineren Beträgen gehandelt wird, ist darauf zu achten, dass diese Mindestgebühr so niedrig wie möglich ist. Bei größeren Beträgen kommt es dagegen eher auf den prozentualen Gebührensatz an. Darüber hinaus können aber auch durchaus weitere Gebühren anfallen. Neben den Börsenentgelten, die aber von den Depotbetreibern nur weitergeleitet werden, sollte der Anleger etwa auf Gebühren achten, die für Orderzusätze, Stornierungen oder auch Auftragsstückelungen verlangt werden. Einige Anbieter bieten diese Instrumente kostenlos an.
Besser handeln mit zusätzlichen Instrumenten und Features
Investieren in den Kapitalmarkt muss nicht nur bedeuten, Aktien zu einem bestimmten Zeitpunkt zu kaufen um diese dann später wieder zu verkaufen. Ein Grundproblem dieser Strategie besteht darin, dass es praktisch unmöglich ist, den idealen Zeitpunkt für den Ein- und Ausstieg zu finden. Einige Direktbanken und Online Broker bieten aus diesem Grund Spar- und auch Auszahlungspläne an. Der Anleger legt sich dabei auf einen monatlichen Betrag fest, der in ein bestimmtes Produkt, also ein Fond oder ein ETF investiert wird und baut so Schritt für Schritt eine bestimmte Position auf, ohne Gefahr zu laufen, zum absolut falschen Zeitpunkt einzusteigen. Genau anders herum verhält es sich bei Auszahlungsplänen. Auch hier kann eine bestimmte Position schrittweise abgebaut werden.
Daneben gibt es mit sogenannten Orderzusätzen weitere Instrumente, die den Anleger dabei unterstützen können, sich gegen unerwartete Verluste zu wappnen und Gewinne zu sichern. Manche Anbieter haben dabei ein ganzes Arsenal an unterschiedlichen Orderzusätzen im Programm, allerdings sind diese nicht immer kostenfrei.
Betreuung und Unterstützung des Anlegers im Handel
Über die Rolle, welche die konkrete Beratung und Unterstützung des Anlegers spielen sollte, kann man lange Debatten führen. Fakt ist aber, dass sich viele Anleger ohne eine konkrete und vor allem persönliche Beratung nicht sicher fühlen. Wer diese Form der Unterstützung erwartet, ist bei einer Direktbank an der falschen Adresse. Trotzdem kann der Anleger auch bei diesen Institutionen ein Mindestmaß an Betreuung erwarten. Diese bezieht sich aber in der Regel auf technische Fragen und nicht auf Anlageberatung. Bei der Auswahl des passenden Brokers sollte der Anleger aber unbedingt darauf achten, dass neben einer einfachen Email Adresse noch weitere Kontaktmöglichkeiten angeboten werden. Denn im Handel mit Aktien und anderen Finanzprodukten über eine Plattform sind Situationen nicht auszuschließen, in denen der Anleger ohne konkrete Hilfe nicht weiter kommt und unkomplizierte Hilfe braucht. Beruhigend ist es dann zu wissen, über eine Hotline schnell kundige Hilfe in Anspruch nehmen zu können, auch wenn diese Angebote nicht immer kostenlos sind.
Doch auch mit Blick auf Beratungsdienstleistungen tut sich auch im Bereich der Direktbanken etwas. Einige Anbieter stellen dabei über ihr Online Angebot ausgefeilte Features zur Verfügung, mit denen dem Anleger geholfen werden soll, sich über seine eigene Strategie klar zu werden. Daneben gibt es bei einigen Anbietern auch zusätzliche Angebote in Form von Glossaren und FAQs, durch die wichtige Grundlagen des Handels vermittelt werden. In Bezug auf die konkrete Strategie werden mitunter auch verschiedene interaktive Angebote in Form von Webinaren unterbreitet.
Es ist also bei Weitem nicht so, dass von Direktbanken neben dem Trading so gut wie kein Service angeboten wird. Besonders Direktbanken, die als Tochterunternehmen großer Bankinstitute ihre Dienste anbieten, können dabei auf umfangreiche Expertise ihrer Mutterhäuser zurückgreifen, von der der Anleger durchaus profitieren kann.
Wie wird gehandelt: Mobil oder am Computer?
Die Zeiten, in denen man eine Transaktion persönlich per Telefon an einen Verantwortlichen weitergab, der diese dann ausführte, gehören zumindest bei Direktbanken und Online Brokern der Vergangenheit an. Hier ist der Anleger sein eigener Chef und löst die Transaktion, wie Überweisungen beim Online Banking, selber aus. Klassischerweise wird hierfür eine browserbasierte Handelsplattform durch die Direktbank zur Verfügung gestellt. Der Anleger loggt sich in seinen persönlichen Account ein und kann mit dem Handel beginnen. Während diese Plattformen nur ein beschränktes Arsenal an Handels- und Analysemöglichkeiten bieten, gibt es darüber hinaus auch Handelssoftware, mit denen ein deutlich weiteres Spektrum genutzt werden kann. Allerdings gibt es diese Möglichkeit nicht bei allen Anbietern. Gerade wer plant, sein Glück an der Börse als Day Trader zu suchen, kommt an einer solchen Handelssoftware aber wohl nicht vorbei.
Gerade für den täglichen Handel ist es notwendig, auch unabhängig vom heimischen Rechner die Kurse im Blick zu behalten, um gute Gelegenheiten nicht zu verpassen. Viele, aber nicht alle Direktbanken haben daher auch ein spezielles Angebot für den mobilen Handel. Entweder stellen sie eine eigenen App für das mobile Endgerät bereit oder es wird eine für das Smartphone optimierte Handelsplattform angeboten. Nicht bei allen Anbietern, die eine App im Programm haben, ist dabei allerdings wirklich auch der mobile Handel möglich. In einigen Fällen beschränken sich die Möglichkeiten der mobilen Nutzung darauf, das Depot zu checken und Kurse zu beobachten. Nicht immer möglich ist es jedoch, eigene Transaktionen per Smartphone auszulösen.
Weitere Faktoren: Sicherheit, Anmeldung und Bonus
Wer sich bis hierin Klarheit verschaffen konnte, was er von einem Anbieter eines Aktiendepots erwartet, hat eigentlich schon viel erreicht. Nach der Pflicht folgt nun noch die Kür. Zu achten ist natürlich darauf, dass es sich um einen serösen Anbieter handelt. Belege hierfür sind eine Lizensierung und Regulierung durch eine Behörde wie etwa die BaFin. Die Frage nach einer Einlagensicherung stellt sich dagegen nicht, da Depotinhalte rein rechtlich nicht dem Institut gehören. Im Falle einer Insolvenz bleiben die im Depot befindlichen Werte weiterhin im Eigentum des Anlegers.
Auch die Anmeldung selber ist sehr schnell erledigt. Im Grunde sind nur einige persönliche Angaben sowie die Zustimmung zu den AGB und einigen anderen Erklärungen notwendig. Darüber hinaus muss natürlich die Identität nachgewiesen sowie das Referenzkonto angegeben werden. Mit etwas Glück winkt am Ende der Anmeldung auch ein Bonus. Neben Startkapital sind hier auch Free Trades oder Sachgeschenke möglich.
Die wichtigsten Fragen im Überblick
Folgende Fragen sollten Sie für sich beantworten, damit Sie in unserem Vergleich den besten Aktien Broker finden können:
- Wie sieht mein eigenes Anlageverhalten aus, wie oft wird gehandelt, welches Budget wird eingesetzt?
- Auf welche Handelsplätze kann zugegriffen werden?
- In welchem Verhältnis stehen fixe Führungskosten und variable Transaktionskosten?
- Welche zusätzlichen Features wie Spar- und Auszahlungspläne oder Orderzusätze werden angeboten?
- Lege ich Wert auf weitere Informationen und Schulungsangebote?
- Welche Funktionen sollen im Handel zur Verfügung stehen?
- Soll mobil gehandelt werden?
Fazit – Welches Depot das Beste ist, muss man selber herausfinden
Wer sein persönliches Handlungsspektrum in der Finanzanlage um Investitionsmöglichkeiten an den Börsen erweitern möchte, kommt an einem eigenen Aktiendepot nicht vorbei. In die richtige Auswahl sollte man als Anleger dabei in jedem Fall genügend Aufwand und Zeit investieren. Welcher Anbieter jedoch am besten passt, kann man nur herausfinden, wenn man weiß, zu welchem Anlegertyp man selber gehört. Für Anleger, die dies noch nicht wissen, da sie gerade erst anfangen, ist dies nicht ganz einfach herauszufinden, so dass man hier zunächst mit Annahmen arbeiten muss. Dazu gehört dann aber auch, dass nach einer gewissen Zeit, also etwa nach einem Jahr kritisch Bilanz gezogen wird. Nichts spricht dagegen, neben der Struktur des Depots auch den Anbieter zu wechseln. Nicht nur mit Blick auf günstige Kaufgelegenheiten an der Börse sollte man also die Augen offen halten, sondern auch in Bezug auf den richtigen Anbieter.